Die Exkursion vor der Expedition
Kräftiger Regen begrüßte die zweite Gruppe unserer freiwilligen Expeditionsteilnehmer der Advancing Life Foundation bei ihrer Ankunft in Ecuador, wo sie die Arbeit an der Berufsschule fortsetzen wollten.
Foto Diashow
Die Gruppe kam am Freitag an und erkundete am Samstag die Stadt Otavalo. Dazu gehörte auch ein Besuch im Museum der Mitte der Welt und auf dem Handwerkermarkt.
Auch am Sonntag fiel leichter Regen auf dem Weg der Expeditionsteilnehmer durch den Nebelwald nach Pucara, wo sie ihre Gastfamilien trafen. Sie wurden mit einer wunderschönen kulturellen Tanzveranstaltung begrüßt und erfuhren in einer offenen Erklärung, was die Berufsschule für die Menschen dort bedeutet.
„Einige Familien, die in der Näher der Baustelle leben, erzählten uns, dass sie jeden Morgen begeistert auf den Bus warten, mit dem wir zur Arbeit kommen, um diejenigen zu sehen, die ihren Traum von Bildung wahr werden lassen”, sagte die Vorsitzende der Advancing Life Foundation KimMarie Larsen.
Die Dorfbewohner hatten bei der Willkommensfeier auch einige gute Neuigkeiten. „Die Reichweite des Inta-Cara Zentrums wurde auf ein weiteres Gebiet ausgedehnt. Damit steht es nun fast 30.000 Menschen zur Verfügung“, so KimMarie.
Ärmel hochkrempeln
Zu hören, dass ihre Arbeit sogar noch mehr Menschen erreichen würde als zuerst vorgesehen, fachte die Begeisterung unserer Freiwilligen an und machte es leichter, sich auf die Arbeit vorzubereiten – wenn nötig, auch im Dauerregen. Zur allgemeinen Überraschung verabschiedete sich der Regen aber am Montag. Ob nun Zufall oder ein Segen – jeder war froh, einer Arbeitswoche im Schlamm zu entgehen.
Die Freiwilligen begannen damit, Gräben auszuheben sowie Ziegel und Steine zu transportieren. Nach einem langen Tag voller harter, körperlicher Arbeit machte unsere Gruppe gern eine Pause für einen Besuch bei den Nachbarn, die ihnen zeigten, wie sie Kaffee anbauen und ernten. Es ist wirklich inspirierend zu sehen, wie hart die Dorfbewohner für Annehmlichkeiten arbeiten müssen, die wir als selbstverständlich betrachten.
ASEA Marketing Manager Hannah Mangum traf sich gern mit den Einheimischen. „Wir gingen zu einem Haus, wo eine Mutter im genau gleichen Alter wie ich uns ihr Anwesen zeigte und uns erklärte, wie der gewöhnliche Alltag bei ihnen aussieht,“ erzählte sie. „Zu sehen, wie sie leben, hat mir wirklich die Augen geöffnet; der Unterschied zu meinem normalen Alltag.
Ein stabiles Fundament und gemeinsame Momente
Am Dienstag ging die Arbeit an der Umzäunung der Schule weiter. Die Expeditionsteilnehmer mischten Zement und bauten das Fundament für den Zaun vorn und seitlich. So wie auf der ersten Expedition konnte auch diese Gruppe mit einer Schülergruppe aus der Nachbargemeinde arbeiten – zähe und ausdauernde Jungen, die hoffen, eines Tages auch vom Angebot der Berufsschule zu profitieren.
Der Dienstagnachmittag und -abend wurde mit den Dorfbewohnern verbracht. Die Frauen des Dorfes erfuhren mehr über frauenspezifische Gesundheitsthemen, die Männer spielten Fußball und ASEA Berater Andreas Hammer brachte den Kindern das Tennisspielen bei.
Das Beste an der Reise hatten nichts mit Sightseeing zu tun – es waren die kleinen, authentischen Momente, die sich ganz ohne Druck und ungeplant ergaben. „Das spontane Fußballspiel, das wir an einem Abend veranstaltet haben, hat uns viel mehr bedeutet als jede der Sehenswürdigkeiten in Quito“, erzählte der ASEA Rechtsberater Ben Tyler. „Ich werde immer eine besondere Zuneigung für die Landbevölkerung Ecuadors haben.“
Wärme als Lohn für harte Arbeit
Die kräftezehrende körperliche Arbeit ging auch am Mittwoch weiter, wurde dann aber später am Abend mit einem sehr notwendigen Bad in den heißen Quellen belohnt – das erste heiße Wasser für die Freiwilligen, seit sie im Dorf angekommen waren.
Es war am Donnerstag nicht leicht, nach den tollen Fortschritten der freiwilligen Helfer an der Schule wieder zu gehen. Mit den ersten Ziegeln am Vorderzaun des Geländes war ihre Arbeit an der Schule für diese Expedition abgeschlossen.
Ben brachte seinen Sohn mit auf die Expedition, der am Ende der Arbeit besonders traurig war. „Ich hatte Angst, dass er sich langweilen würde oder die viele Arbeit ihn frustrieren würde”, so Ben. „Aber als wir nach fünf Tagen Arbeit aus dem Dorf zurückkehrten, sagte mein Sohn mir, dass die Besichtigungstouren ihn langweilen würden und er lieber wieder ins Dorf fahren würde.“
Das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben
Nachdem die harte Arbeit für die Woche geschafft war, wurde es Zeit zum Feiern! Und was gäbe es für eine bessere Möglichkeit, als das 116. Jubiläum der Gemeinde Plaza Gutiérrez? Die Erfahrung hier war wirklich einzigartig.
Plaza Gutiérrez ist die Heimat vieler indigener Ecuadorianer. Die Freiwilligen setzten sich mit den Dorfbewohnern zusammen, um einige der Arbeiten zu lernen, dank derer ihre Gemeinde blüht, zum Beispiel die Gunst, Fäden aus der Agavenpflanze zu spinnen und damit Häkeltaschen, Tischsets, Hüte und Teppiche herzustellen.
Hannah beschrieb wie es war, die Menschen in Plaza Gutiérrez kennen zu lernen: „Das Leben ist einfach. Sie haben nicht viel, aber sie sind so glücklich, wie man nur sein kann.“
Und natürlich gab es nichts Besseres als einen Tanzabend für einen würdigen Abschluss! Zu den besten Wegen, eine neue Kultur wirklich kennen zu lernen, gehören die lustigen und verrückten Gebräuche, zum Beispiel als die Dorfbewohner von Plaza „Die verrückte Kuh“ sangen! Man stelle sich vor: Einer hält sich einen provisorischen Rahmen über den Kopf, der angezündet wird, und während er abbrennt, tanzen die anderen zum Lied wie verrückte Kühe.
Bilder und Töne zum Andenken
Auf der Fahrt zurück zu den Gastfamilien deckten die Wolken den Himmel zu, wie eine dicke Decke. Lichtblitze begannen, den Dschungel zu erleuchten: Die Glühwürmchen boten eine zauberhafte Show, während unsere Freiwilligen über ihr wunderschönes Abenteuer nachdachten.
„Man kann reisen, Besuche machen und mit Menschen aus einer anderen Kultur oder einem anderen Ort sprechen“, so Ben, „aber solange man nicht gemeinsam mit jemandem gelebt, gearbeitet und Opfer gebracht hat, um zu einem gemeinsamen Ziel zu kommen, hat man nicht wirklich verstanden, was es heißt, tatsächlich Teil einer Gemeinschaft zu sein.“
Am Freitag bereitete sich unsere Gruppe selbstloser Freiwilliger auf den Abschied von dem schönen Land und der Kultur Ecuadors vor und ging noch einmal auf eine letzte Sightseeing-Tour. Doch auch einige der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten der Welt ließen sich nicht mit dem tatsächlichen Hilfsprojekt vergleichen.
Ben erklärte, warum: „Wenn man Zeit damit verbringt, zu arbeiten und für andere Opfer zu bringen, schafft das eine gemeinsame Verbindung, die jede andere Erfahrung übersteigt.”