Nach dem Überqueren des Atlantik: Ein Interview mit Braam Malherbe

Ankunft von Braam Malherbe und Wayne Robertson in der Stadt Cabo Frio, RJ, Brasilien, nach 93 Tagen auf See von Kapstadt, Südafrika nach Rio de Janeiro, Brasilien. Mehr Information: http://dotchallenge.org/. Pictures by Wagner Meier. (Wagner.meier@gmail.com) http://wagnermeier.format.com

Vom 7. Februar bis 9. Mai 2017 lebte Braam Malherbe ohne Land unter den Füßen, wenig Schlaf, einem großen Ziel in Gedanken und zwei Rudern in der Hand. Die so zuvor nie dagewesenen transatlantischen Ereignisse die sich in dieser Zeit ereigneten stehen nun für einen hoffungsvollen Wendepunkt in der Geschichte dieser Erde und ihren Bewohnern.

Was passiert als Nächstes?
Diese und ähnliche Fragen haben wir unserem baldigen Convention Sprecher Braam Malherbe persönlich gestellt.
Lesen Sie hier das Interview:

F: Wie sind Sie zu ASEA gekommen und wie entstand das DOT Ruder Projekt?

A: Meine Geschichte mit ASEA begann als mein guter Freund Jörg Höche (ASEA Regional VP of Western Europe) mich einlud bei einem ASEA Event in Frankfurt, Deutschland zu sprechen. Ich wollte durch meine persönlichen Erfahrungen vermitteln, wie Jedermann die Fähigkeit erlangen kann außergewöhnliche Dinge zu tun, solange man von einem höheren Ziel geleitet wird. Ich traf auf ein Unternehmen, dessen Philosophie diese Botschaft voll und ganz verkörperte.

Die Unternehmensführung und die anwesenden Associates begeisterten mich so sehr mit ihrer Hingabe Menschen zu zeigen, wie sie ihr volles Potential ausschöpfen indem sie anderen helfen, dass ich keinerlei Vorbehalte hatte ASEA auf ein Platinum Sponsorship für mein weltweit erstes Süd-Atlantik Ruder Projekt anzusprechen. Glücklicherweise beruhte das Gefühl auf Gegenseitigkeit und sie haben mit Freude ihren Namen und ihre Mittel zur Verfügung gestellt.

F: Ihre Botschaft ist es das Leben selbst zu respektieren und im Gegenzug Eigenverantwortung für Lebenserhaltende Ressourcen zu übernehmen. Wie denken Sie kann ein wissenschaftliches Verständnis des Lebens, bis auf die kleinste mikrobiologische Ebene, helfen dieses Unterfangen zu unterstützen?

A: Das Leben wie wir es kennen entwickelte sich, indem es Veränderungen annahm. Ohne Veränderung hätte es keine Evolution gegeben (oder Steigerung der Artenvielfalt). Wir, als Homo Sapiens (der „weise“ oder „denkende“ Mensch) sind dazu verpflichtet die Hüter und Beschützer einer endlichen Ressource zu sein. Dies ist unerlässlich um den Mikrokosmos des Lebens zu schützen. Schützen und respektieren wir diesen, sichern wir das Überleben Aller.

F: Das Ziel der DOT Expedition war natürlich den Launch der wichtigen und gleichnamigen App zu promoten. Können Sie uns mehr über die „DOT- Do 1 Thing“ App erzählen? Was war Ihre Vision dahinter?

A: DOT steht für „Do One Thing“. Wenn wir Alle nur eine Sache beitragen, können wir zusammen das Schicksal unseres Planeten umgestalten. Tatsächlich ist auch genau das die Philosophie von ASEA! Man kann sein Ziel nur erreichen, wenn man auch Anderen hilft ihre Ziele zu erreichen!

F: Wie eignet sich die App für uns Alle im Alltag? Und was können wir von dem Relaunch erwarten?

A: Bei dem Relaunch der App geht es vor allem darum, eine der wesentlichen Stärken der App zu optimieren: Interaktivität. Bekommt man Feedback und Anerkennung für die eigene Leistung fühlt man sich respektiert und dazugehörig. Die DOT App folgt dem gleichen Prinzip wie das ASEA Führungsmodell: Anerkennung verdient derjenige, der einen Schritt weitergeht.

F: Wir wissen, dass Ihr Cape2Rio DOT Abenteuer eine riesige, noch nie zuvor unternommene Herausforderung dargestellt hat. Wieso war diese so wichtig für den Start der „DOT- Do One Thing“ App?

A: Wenn man die Aufmerksamkeit der Welt benötigt, reicht ein Marathon schlichtweg nicht mehr aus. Nur wenn man etwas nie zuvor Dagewesenes – etwas das als unmöglich angesehen wird- unternimmt, wird die Welt aufstehen und Notiz nehmen. Da ich ein weltweites Problem anspreche, musste ich einen Weg finden alle Menschen auf der Welt daran teilhaben lassen zu können. So konnten alle ein Teil der Lösung für eine nachhaltige Zukunft sein.

F: Können Sie uns einen kleinen Einblick geben was diese Expedition alles beinhaltete? Von dem Zeitpunkt bevor Sie überhaupt die Küste verließen bis hin zum eigentlichen Überqueren des Ozeans?

A: Jede Expedition (selbst die Expedition des eigenen Lebens) wird mit Hindernissen gespickt sein. Wenn die Vision oder der Traum aber groß genug ist, wird kein Hindernis dich stoppen können. Ich verlor zwei Ruderpartner nur Wochen vor dem Start dieses gigantischen Unterfangens. Ich hätte sagen können, „Nun gut, es soll wohl nicht sein“. Stattdessen sagte ich, „Ich werde alleine fahren, sollte ich keinen neuen Partner in den nächsten fünf Tagen finden.“

F: Wie war es möglich einen neuen Partner für solch ein gefährliches Vorhaben zu finden? Besonders in so kurzer Zeit?

A: Wayne Robertson ist Schiffsbauer und ein langjähriger Freund, der mir geholfen hat das Boot für die Expedition vorzubereiten. Ich glaube an Schicksal und Bestimmung. Einige Tage vor dem Start (als ich bereits beschlossen hatte alleine zu fahren) rief ich Wayne an. Im Scherz fragte ich ihn, ob er nicht Lust hätte mich zu begleiten. Seine Antwort war „Ja“. Das Glück hilft den Tapferen.

F: Wie sehen Sie den Ozean nach Ihrer kürzlichen Begegnung?

A: Der Höhepunkt meines Tages war, wenn ich das kleine Boot verlassen und in den tiefsten, klarsten, blauesten und größten Swimming-Pool der Erde springen konnte. Die Demut war überwältigend. Ich spürte eine tiefe Verbindung mit meiner Bestimmung und dem Planeten, als 12 Meter hohe Wellen über uns brachen. Die Angst und Macht der Natur erinnerte mich konstant daran für wie vieles ich doch dankbar sein musste.

Jeder zweite Atemzug, den wir ziehen kommt aus der Pflanzenwelt des Meeres. Diese müssen wir um jeden Preis schützen. Wir sehen den Ozean viel zu oft nur als diese große, weite Fläche, dabei ist er unser Lebenselixier. Zerstören wir die Ozeane, zerstören wir uns selbst. Alles Leben besteht aus miteinander verbundenen molekularen Strukturen; zerbrechen wir diese, zerbrechen wir unsere Verbindungen und schließlich uns selbst.

F: Wie haben Sie es geschafft an schlechten Tagen gegen die Zweifel und Entmutigung anzukommen?

A: An harten Tagen bin ich tief in mich gegangen und habe mich an mein Ziel erinnert: die größte Bereicherung für die Welt zu sein, die ich sein kann. Oftmals fühlte ich mich durch meine Aufgabe geführt.

Wenn ich eine Lektion nennen müsste, die ich für das Leben gelernt habe, wäre es folgende: Die größte Niederlage wäre, es nicht wieder zu versuchen. In Ihrem ASEA Business werden Sie viele Rückschläge erleiden, aber wenn Ihre Vision groß genug ist, werden Sie auf diese sogenannten Hindernisse zurückblicken und sie als Lektionen für das Leben verstehen.